Drei Saetze am Anfang

Montag, 8. Dezember 2008

"Der verkaufte Patient"

Drei Sätze am Anfang presents you:

Renate Hartwig, "Der verkaufte Patient", ISBN 978-3-629-02204-2, 283 Seiten, 17,50 €

"Wenn das eintritt, was sich gerade am Horizont abzeichnet, wird es in zehn Jahren in Deutschland keine freien niedergelassenen Ärzte und keine Patienten im herkömmlichen Sinn mehr geben. In zehn Jahren werden "Ärzte" ferngesteuerte Gesundheitstechniker im Dienst börsennotierter Kapitalgesellschaften sein und Patienten werden die Kunden dieser Firmen sein. Was hat das für Konsequenzen?"

Das klingt dramatisch? Kann doch gar nicht sein? Von wegen! Und deshalb wünsche ich diesem Buch von Renate Hartwig ganz, ganz viele Leser. Dieses Buch zeigt nicht nur die vielfältigen Verflechtungen unserer "Gesundheitsindustrie", sondern ist auch noch äußerst spannend zu lesen. Vor allem räumt es aber mit dem Vorurteil auf, dass unser Gesundheitssystem nicht zu bezahlen wäre...und das muss man gelesen haben, zumal im neuen Jahr die Krankenkassenbeiträge bei vielen Kassen angehoben werden "müssen". Dieses Buch sollte als Geschenk unter jedem Weihnachtsbaum liegen - und nein: Für diese Empfehlung meinerseits gibt's kein Geld von niemandem und ist hier ganz umsonst zu haben :-))

Mittwoch, 10. September 2008

"Die Kathedrale des Meeres"

Bestseller sind so gar nicht das, was ich nun uuuuunbedingt lesen müßte, aber dieses Buch hat es mir gerade angetan: Drei Sätze am Anfang presents you:

Ildefonso Falcones, "Die Kathedrale des Meeres", ISBN 978-3-502-100097-3, Scherz Verlag

"In einem unbeobachteten Moment blickte Bernat in den strahlen blauen Himmel hinauf. Die milde Septembersonne fiel auf die Gesichter seiner Gäste. Er hatte so viel Zeit und Mühe auf die Vorbereitung verwendet, dass nur schlechtes Wetter das Fest hätte verderben können."

Der spanische Autor arbeitet als Anwalt in Barcelona und widmete diesen Roman dem Volk von Barcelona, "das es geschafft hat in dem kurzen Zeitraum von 55 Jahren eine der schönsten gotischen Kirchen der Welt zu bauen".

Dienstag, 22. Juli 2008

"Im Herzen Beduinin"

Drei Sätze am Anfang presents you: Marguerite van Geldermalsen "Im Herzen Beduinin" ISBN 386612113X, Pendo Verlag

"Wo übernachtet ihr?" fragte der Beduine. "Warum bleibt ihr heute Nacht nicht bei mir - in meiner Höhle?" Ich lernte Mohammad Abdallah in Petra kennen."

Die ungewöhnlich interessante neuseeländische Autorin lernte 1978 im jordanischen Petra den Beduinen Mohammad Abdallah kennen und verliebte sich in ihn. Sie bekam mit ihm drei Kinder und lebte die meiste Zeit in einer Höhle in der Felsenstadt Petra, bis sie 2002 Witwe wurde. Heute wohnt sie gleichermaßen in Sydney und in Petra.

Mittwoch, 7. Mai 2008

"Der letzte Weynfeldt"

Drei Sätze am Anfang presents you Martin Suter, "Der letzte Weynfeldt", 2008 bei Diogenes erschienen:

"Tu es nicht", wollte er sagen, aber es ging nicht.
Adran Weynfeldt hielt den Blick auf die weißen, sommersprossigen Fäuste der Frau gerichtet. Sie hatten das schmiedeeiserne Geländer so fest umklammert, dass die Knöchel noch weißer hervortraten."

Der Schweizer Autor, geb. 1948 in Zürich, lebt mit seiner Familie in Spanien und Guatemala. Er erhielt u.a. den deutschen Krimipreis, sowie den Friedrich-Glauser-Preis, außerdem den französischen Literaturpreis Prix du premier roman étranger für "Small World".

Dienstag, 22. April 2008

"Place de la Bastille"

Drei Sätze am Anfang presents you: Leon de Winter, "Place de la Bastille"
"Zu der Zeit guckte ich alles. Während die Abende mit dem Korrigieren von Klassenarbeiten verstrichen, zeichnete der Videorecorder die Sendungen auf, die ich mir nachts ansah. Ich hockte vor dem Fernseher, bis sich das Unwetter hinter meinen Augen ausgetobt hatte, worauf ich, auf dem Sofa liegend, ein paar Stunden durch lautlose Träume lief."

Leon de Winter, 1954 geboren, ist einer meiner Lieblingsautoren. "Place de la Bastille" erschien bereits 1981 in Amsterdam, in Deutschland kam es als Diogenes-TB aber erst 2005 heraus. Ich lese es gerade und bin von Paul de Wit, der Hauptfigur des Romans ganz fasziniert...

Freitag, 5. Oktober 2007

"Bombay"

Drei Sätze am Anfang presents you:

Suketu Mehta, "Bombay - Maximum City", ISBN 3-518-41842-4

"Bald werden in der Bombay mehr Menschen leben als auf dem gesamten australischen Kontinent. URBS PRIMA IN INDIS steht auf einem Schild vor dem Gateway of India, Bombays Triumphbogen. Bombay ist auch die urbs prima in mundis, jedenfalls wenn man nur jenen Aspekt betrachtet, der allerdings schon immer das entscheidenede Kriterium für die Lebensfähigkeit einer Stadt war: die Anzahl der Menschen, die in ihr leben."

Der Autor, Suketu Mehta, 1963 in Kalkutta geboren, aufgewachsen in Bombay, erhielt 2005 für dieses Buch den Kiriyama Prize.
Wer sich von Bombay mit seinen sechzehn Millionen (!) Einwohnern eine Vorstellung machen will, für den ist dieses Buch ein absolutes must have!

Montag, 20. August 2007

"33 Augenblicke des Glücks"

Neu ist das Buch von Ingo Schulze "33 Augenblicke des Glücks" nicht mehr, denn es ist bereits 1995 erschienen. Aber es ist das Buch, mit dem Ingo Schulze seine erfolgreiche Schriftstellerlaufbahn begann. Drei Sätze am Anfang presents you:

Ingo Schulze, "33 Augenblicke des Glücks" ISBN 978-3-86615-505-3

"Ich will es Ihnen erklären: Vor einem Jahr erfüllte ich mir einen langgehegten Wunsch und fuhr mit der Bahn nach Petersburg. Ich teilte das Abteil mit einer frisch frisierten Russin, ihrem Mann und einem Deutschen namens Hoffmann. Die Russen sahen in uns ein Paar, und Hofmann, als der Übersetzer ihrer Fragen und meiner Antworten, ließ sie wohl in dem Glauben. Ich weiß nicht, was er ihnen noch alles erzählt hat."

Sonntag, 19. August 2007

"Glaubst du, daß es Liebe war?"

Von der Schwierigkeit das Glück zu erkennen, wenn es da ist, erzählt Alex Capus in seinem Roman "Glaubst du, daß es Liebe war?" Drei Sätze am Anfang presents you:

Alex Capus, "Glaubst du, daß es Liebe war?" ISBN 978-3-423-13295-4

"Laßt mich erzählen, wie mein Fahrradmechaniker Harry Widmer junior ein ziemlich guter Mensch wurde - er, der stets ein Prachtkerl von einem Schweinehund gewesen war, ein Lügner, Betrüger und Schläger von Kindesbeinen an, ein Faulenzer und Aufschneider und spätestens ab dem sechzehnten Lebensjahr, ein Wüstling. Das nahm seinen Anfang an einem goldenen Frühsommernachmittag, als die Sonne ein langes Trapez durch die offenstehende Tür seiner Werkstatt warf. Harry war eben dabei, die Gangschaltung eines sündhaft teuren Mountainbikes einzustellen, das er einem junggebliebenen Amtsgerichtspräsidenten angedreht hatte - da hörte er draußen auf dem Gehsteig Schritte."

Mittwoch, 20. Juni 2007

"Die Reiherkönigin"

Schon mal was von Rapliteratur gehört? Nein? Dorota Mastowska, geb. 1983 ist eine der "aufregendsten Autorinnen" Polens - jedenfalls laut Klappentext ihres neuen Buches. Drei Sätze am Anfang presents you:

Dorota Mastowska, "Die Reiherkönigin", ISBN 978-3-462-03778-4

"Eh Leute, kommt aus'm Arsch, Marsch jetzt und aufgewacht, hört die Signale, spürt das Fieber der Nacht, hört die Geschichte von der hässlichen Braut, der gründlich versauten, die kein Schwein traut. Wie Hund ihr Körper, oder Mops, die leeren Augen zwei eitrige Drops, im Mund hinter lauter Zähnen lauert das blanke Gähnen, lila schlängeln sich die Schläfenvenen, asymmetrisch glotzen die Lidspalten und, mein Gott, niemand wollte mit so 'ner Alten pennen, geschweige sie persönlich kennen. Bei ihrem Anblick verzweifelt die Welt, der Katholikengott from US of A predigt für Geld, spielt Totofee um 20 Uhr 10, blinder Jongleur, dem die Bälle ausgehen, Rock-'n-Roll-Schwindler, Kinderüberrascher von Manga Gdynia, gelbes Schlitzohr vom Warschauer Russenmarkt, das der Braut jede Achtung versagt und dir die voll verarsche Gräfin Kotzebie als deine supergeileextraneue Tussie verkauft."

Naaaaaaa, ist das etwa kein Rap ;-)? Na also!

Samstag, 9. Juni 2007

"Vienna"

Eva Menasse ist die Autorin von "Vienna", eines Romans, der das Leben und Überleben einer jüdisch/christlichen Familie im Wien des 20. Jahrhunderts beschreibt.
Drei Sätze am Anfang presents you:

Eva Menasse, "Vienna", ISBN 978-442-73253-1

"Mein Vater war eine Sturzgeburt. Er und ein Pelzmantel wuden Opfer der Bridgeleidenschaft meiner Großmutter, die obwohl die Wehen einsetzten, unbedingt noch die Partie fertigspielen mußte. Bis auf ein einziges dramatisches Mal hat meine Großmutter alle Partien ihres Lebens fertiggespielt, denn eine Partie in der Mitte abzubrechen war unzumutbar."

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