Drei Saetze am Anfang

Dienstag, 22. Mai 2007

"Die schöne Frau Seidenmann"

Eine Art Klassiker sind für mich Bücher, die zum einen niemals "altern" und die man auch gerne noch ein zweites, ja drittes Mal lesen kann. Drei Sätze am Anfang presents you:

Andrzej Szczypiorski, "Die schöne Frau Seidenman" ISBN 3-937793-36-4

"Im Zimmer herrschte Halbdunkel, denn der Richter mochte das Halbdunkel. Seine gewöhnlich unfertigen und nebulosen Gedanken gerieten ungern in die Falle des Lichts. Alles auf Erden ist dunkel und unklar, und der Richter liebte es, die Welt zu ergründen."

Samstag, 5. Mai 2007

"Vier Häuser und eine Sehnsucht"

Drei Sätze am Anfang presents you:

Eshkol Nevo, "Vier Häuser und eine Sehnsucht, ISBN 9783-423-245647.

Der Autor unterrichtet "creative writing" an den Universitäten in Tel Aviv und Jerusalem. "Vier Häuser und eine Sehnsucht" ist der erste Roman des 1971 in Jerusalem geborenen Eshkol. Der Roman wurde 2005 mit dem Golden Book Prize ausgezeichnet und stand in Israel ein Jahr lang auf der Bestsellerliste. Die Übersetzung des Romans wurde vom Deutschen Übersetzerfonds e.V. gefördert.

"Also stellt er schließlich alle Möbel, die noch übrig waren, mühsam an den Rand der Straße, denn ein Freund mit Lieferwagen wollte kommen und sie holen. Müde setzt er sich aufs Sofa, schält sich eine Apfelsine, nagt das Weiße ihrer Schale, doch der Freund läßt auf sich warten. Der Herr Nachbar wäscht sein Auto und poliert mit großem Aufwand die zwei neuen Außenspiegel, da erinnert er sich plötzlich, wie er als kleiner Junge jene Seifenwasserströme unter den Karosserien interessiert betrachtet und mit sich gewettet hatte, welcher wohl als erster ankommt."

Montag, 23. April 2007

"Die dunkle Seite des Mondes"

Nachdem C. so begeistert von diesem Buch war, werde ich das jetzt auch lesen. Drei Sätze am Anfang presents you:

Martin Suter, "Die dunkle Seite des Mondes, ISBN 3-86615260-4

"Kein Problem", antwortete Urs Blank freundlich und stellte sich vor, wie er Dr. Fluri ohrfeigte, "dazu bin ich schließlich da."
Das stimmte nicht. Blank war nicht dazu da, Fursionsverträge immer wieder neu aufzusetzen, nur weil der unbedeutendste der Vertragspartner noch ein allerletztes Mal seine Macht auskosten wollte."

Freitag, 20. April 2007

"Frühstück bei Tiffany"

Nun geht's also los mit der Fortsetzung der Süddeutschen Zeitungs-Bibliothek. Drei Sätze am Anfang presents you:

Truman Capote, "Frühstück bei Tiffany", ISBN 978-3-86615-501-5

"Ich bin jemand, den es immer wieder zu den Orten hinzieht, wo er früher gewohnt hat, zu den Häusern und ihrer Umgebung. So steht in der Upper Eastside das Haus aus rotbraunem Sandstein mit meiner allerersten New Yorker Wohnung während der ersten Kriegsjahre. Sie bestand aus nichts weiter als einem Zimmer, vollgestopft mit Möbeln vom Dachboden, darunter ein Sofa und Polstersessel, bezogen mit jenem kratzigen roten Samt, der an heiße Tage in der Eisenbahn erinnert."

Beim Lesen dieses vergnüglichen Klassikers wünsche ich euch allen viel Spaß!

Montag, 5. Februar 2007

"Wir nennen es Arbeit"

Ein Buch über die neue Arbeits-Bohème, die dankend auf die Festanstellung verzichtet und lieber mittels neuer Technologien den alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten verwirklichen will. Drei Sätze am Anfang presents you:

Holm Friebe/Sascha Lobo, "Wir nennen es Arbeit" ISBN 3-453-12092-2

"Als Maulwurfshaut, englisch: "Moleskin" bezeichnete man früher einen billigen Bezugsstoff aus Wachs und dunkler, angerauhter Baumwolle, der von Ferne tatsächlich an das samtige Stoppelfell von Maulwürfen erinnerte. Ursprünglich wurde das strapazierfähige Material etwa als Sitzbezug für die harten Holzbänke in Pariser Kneipen und Kaschemmen verwandt. Aber auch die preiswerten Notiz- und Skizzenbücher der Künstler und Literaten, die sich in diesen Etablissements aufhielten, waren mit Maulwurfshaut bezogen, was ihnen auch die umgangssprachliche Bezeichnung verlieh."

Hier füge ich noch eine Nachbemerkung an, was ich normalerweise nicht mache, aaaaber: Jetzt endlich habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und ein Teil davon beschäftigt sich mit Blogs, nämlich S. 187 - 207 und das ist recht interessant zu lesen, wie die Blogosphäre von
Sascha Lobo und Holm Friebe gesehen wird ;-), die auch Mitgründer bzw. Redakteur von http://riesenmaschine.de sind (eine Art kollektives Weblog??), das wiederum mit der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin verzahnt ist , siehe hier: http://www.zentrale-intelligenz-agentur.de, außerdem gibt es eine Website mit vielen weiteren Links zum Thema digitale Bohéme http://wirnennenesarbeit.de
Ein sehr gutes Interview mit den beiden Autoren gibt es hier: http://www.elektrischer-reporter.de/index.php/site/film/10/

Mittwoch, 17. Januar 2007

"Joseph & Clara"

Diesmal sind "Drei Sätze am Anfang" nicht so ganz am Anfang des Buches zu finden, sondern da, wo ich meine, dass die Geschichte des Buches erst so richtig "beginnt". Dies ist Regis de Sá Moreira's zweites Buch, das auf Deutsch erschienen ist. Der Autor, Sohn einer Französin und eines Brasilianers, schreibt auf französisch und lebt in Paris als freiberuflicher Autor. Sein erstes, fast bibliophil ausgestattetes, Buch war "Das geheime Leben der Bücher".

Regis des Sá Moreira, "Joseph & Clara Eine Liebesgeschichte" ISBN 3-426-197464

"Das Seil, an dessen Ende der Körper hing, wirkte neu.
Der Mann, der den Körper bewohnt hatte, musste es eigens gekauft haben.
Die Frau des Mannes saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, und beobachtete das Seil."

Dienstag, 16. Januar 2007

"Istanbul"

Zum wohl berühmtesten türkischen Autor, Orhan Pamuk, Nobelpreisträger, muß man wohl nicht mehr allzuviel sagen. "Istanbul" ist die Geschichte seiner Kindheit und Jugend - eine wahre Liebeserklärung an diese kosmopolitische Stadt, deren Niedergang sich in gewisser Weise auch in der Auflösung von Pamuks Familie spiegelt. Ein großartiges Buch mit vielen Schwarzweiß-Fotos von Pamuks Familie und Istanbul.

Orhan Pamuk, "Istanbul", ISBN 3-446-20826-7

"Als Kind wurde ich lange den Gedanken nicht los, irgendwo in Istanbul, in einem Haus wie dem unseren, müsse noch ein zweiter Orhan leben, ein Ebenbild von mir, ein Zwilling, ein zweites Selbst. Wann und wie mich diese Vorstellung zum erstenmal überkam, das weiß ich nicht mehr. Sie hat sich wohl allmählich in mir festgesetzt, durch Spiele, Ängste, Mißverständnisse und Zufälle."

Dienstag, 9. Januar 2007

"Sokolows Universum"

Leon de Winter ist mir kein unbekannter Autor. Ich habe von ihm "Supertex" (1996), "Leo Kaplan" (2002) und vor allem "Serenade" (1997) sehr gerne gelesen. "Sokolows Universum" ist mir dabei "verloren" gegangen. Nun habe ich das Buch, das bereits 1999 in Deutschland erschien, von einer Freundin zu Weihnachten geschenkt bekommen. Drei Sätze am Anfang presents you:

Leon de Winter, "Sokolows Universum", ISBN 3-257-23288-8

"Am Sonntag, dem 23. September 1990, wurde in der Schechunat Hatikwah, einem Stadtteil im Süden von Tel Aviv, ein Mord verübt.
Den größte Teil der Rechow Etsel, der Hauptstraße dieses überwiegend von Jemeniten bewohnten Viertels, hatte der dreiundvierzigjährige Alexander Iwanowitsch Sokolow, ein großer magerer Mann mit einem Kindergesicht, bereits sorgfältig, wenn auch träge gekehrt und sich dann an der Ecke von Rechow Etsel und Rechow Roni hinter seinen Straßenkehrerkarren hingesetzt, um heimlich eine Flasche Wodka an den Mund zu führen. Ein paar Sekunden bevor die Schüsse fielen, hatte Sokolow sich wieder aufgerichtet, um seine Arbeit an dieser Straße zu beenden."

Dienstag, 2. Januar 2007

"Salzstädte"

Abdalrachman Munif, ein gebürtiger Jordanier, der u.a. als Wirtschaftsexperte für die OPEC gearbeitet hat, schrieb diesen Roman, der Teil eines fünfbändigen Werkes ist. Die Gier nach Öl zerstört das Leben der Bewohner einer Oase...

Abdalrachman Munif, "Salzstädte", ISBN 3-453-35019-7

"Wadi al-Ujun, das Tal der Wasserquellen...
Unverhofft leuchtet dieser grüne Fleck inmitten der rauen und trotzigen Wüste auf, wie aus dem Schoß der Erde hervorgebrochen oder vom Himmel herabgefallen. Er hebt sich entschieden von seiner Umgebung ab, ja, es besteht keinerlei Verbindung zwischen ihm und allem, was ihn umgibt."

Samstag, 30. Dezember 2006

Weihnachtszeit = Lesezeit

sektglaeserDarum gibt es hier erst nach Silvester weitere Tipps und Rezensionen - allen LeserInnen wünsche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2007!!!

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